Einfallstor für Gottes Geist
„Jetzt halt aber mal die Luft an!“ – Mit dieser Aufforderung versuchen wir jemanden zu bremsen, der sich ereifert oder allzu emotional reagiert. Dieses sprichwörtliche Luftanhalten meint nichts anderes als den Redefluss, den Strom der Gedanken und Gefühle einmal zu unterbrechen. Das kann helfen innerlich wieder ein wenig Abstand zu bekommen, zur Sachlichkeit zurück zu finden, nicht nur im Eigenen verhaftet zu bleiben und wieder das Ganze in den Blick zu bekommen.
Der Theologe Johann Baptist Metz bezeichnete „Unterbrechung“ als die kürzeste Definition von Religion. Religion unterbricht den gewohnten Gang der Dinge und hinterfragt diese. Eine solche Unterbrechung kann neue Perspektiven eröffnen und ein Einfallstor für den Heiligen Geist sein.
In Prozessen der Entscheidungsfindung sind Unterbrechungen eine einfache, aber wirksame Methode, dem Prozess eine geistliche Qualität zu verleihen. Die Unterbrechungen dienen dazu, an wichtigen Stellen vom Denken und Reden zum inneren Hören kommen, sich innerlich auf Gott auszurichten und sich zu öffnen für das Wirken des Heiligen Geistes.
Eine wichtige Aufgabe der Moderation ist es, zu wissen und zu erkennen, wann Unterbrechungen für Stille, Gebet und inneres Unterscheiden nötig und hilfreich sind.
s. Stichwort >Innehalten